Unser Auftrag
An der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz wurde bereits seit den 1990er Jahren kontinuierlich eine besondere Expertise im Bereich der Anwendung digitaler Methoden in geisteswissenschaftlichen Fächern aufgebaut. Ausdruck dessen war unter anderem die Gründung des Zentrums für Informationsmodellierung (ZIM) im Jahr 2008. Das Zentrum hat seitdem erfolgreich gearbeitet, ist in den facheinschlägigen internationalen Dachverbänden und europäischen Infrastrukturen, aber auch der nationalen Forschungslandschaft im Bereich der Digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities, DH) prominent vertreten. Auch das Curriculum des seit dem Wintersemester 2017 angebotenen Masterstudienprogramm “Digitale Geisteswissenschaften” geht auf eine Initiative des Zentrums zurück. Damit hat sich die Universität Graz national und international als Vorreiter im Themengebiet etabliert.
International haben sich seither die digitalen Methoden in den Geisteswissenschaften aus einem Experimentierfeld in eine eigenständige Fachdisziplin “Digital Humanities” verwandelt, wie z.B. die Liste der allein im deutschsprachigen Raum eingerichteten Professuren zeigt.
2015 hat die Universität Graz - auch auf Basis der erfolgreichen Evaluierung des ZIM 2012/13 - die erste österreichische Professur für Digital Humanities vorerst befristet ausgeschrieben und im Jahr 2021 mit einer unbefristeten Professur besetzt. Das ZIM hat parallel zu dieser personellen Verstetigung - wie schon eingangs erwähnt - das erste Master-Studium für Digitale Geisteswissenschaften in Österreich erarbeitet, das seit 2017 studiert werden kann. Die Studierenden kommen aus dem In- und Ausland, das Programm ist nicht zuletzt wegen eines am Arbeitsmarkt höchst nachgefragten AbsolventInnenprofils für Studierende sehr attraktiv.
Darüber hinaus hat das ZIM eine Forschungsinfrastruktur aufgebaut, die eine essentielle Funktion für digital gestützte Forschung nicht nur an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät übernimmt: Mit Hilfe des Forschungs-Repositories und Research Environments GAMS (Geisteswissenschaftliches Asset Management System) werden die Forschungsergebnisse einer stetig wachsenden Anzahl von Projekten aus der Fakultät, aus Österreich und von internationalen Partnern langfristig verfügbar gemacht. Das liegt unter anderem daran, dass die Fakultät das Zentrum bereits in den Gründungsjahren mit Personal mit unbefristeten Verträgen ausgestattet hat, sodass nicht nur die Forschung vorangetrieben und Projekte umgesetzt werden konnten, sondern auch die Pflege und Weiterentwicklung der Infrastruktur dauerhaft gewährleistet war.
Es war eine konsequente Fortsetzung dieser nachhaltig angelegten Politik der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, das befristet eingerichtete Zentrum 2019 in ein Institut umzuwandeln, dessen Aufgaben im Folgenden liegen:
- Forschung über Effekte der Digitalisierung auf Fragestellungen, methodische Zugänge und Erkenntnisprozesse in den Geisteswissenschaften sowie des Einsatzes digitaler Methoden auf Kultur und Gesellschaft
- Mitarbeit an einer digital gestützten Forschungskultur in den Geisteswissenschaften, insbesondere Erhaltung und Weiterentwicklung der logistischen und technischen Infrastruktur (GAMS) für die langzeitorientierte Verfügbarkeit von digitalen Forschungsergebnissen aus den Geisteswissenschaften
- Ausbildung des allgemein-gesellschaftlichen und akademischen Bedarfs an wissenschaftlichem Nachwuchs im Bereich der Digitalen Geisteswissenschaften