Termin:
am 29.11.2016 um 12:30 Uhr im Seminarraum des Zentrums für Informationsmodellierung
Abstract:
Der im Rahmen des HRSM-Projekts “Repositorium steirisches Wissenschaftserbe” begonnene Prozess der Digitalisierung und Inventarisierung des Hans Gross Kriminalmuseums der Karl-Franzens-Universität Graz erforderte aus Sicht der Museologie eine Erweiterung und Vertiefung der Methoden des musealen Dokumentationsvorganges durch Methoden der Digital Humanities.
Während Museologen und Museumsfachleute im digitalen Zeitalter um den Verlust der Aura und der Authentizität des originalen Objekts fürchten, wurde im Rahmen dieses Projekts davon ausgegangen, dass die Repräsentation musealer Objekte im virtuellen Raum physische museale Sammlungen nicht ersetzen kann, und daher nicht in Konkurrenz zu diesen steht. Vielmehr stellen sie ein selbständiges Medium dar, das eigenen Voraussetzungen folgt, und deshalb als Werkzeug zur Vermittlung musealer Inhalte an ein breitestmögliches Publikum dienen kann. Dies wird in erster Linie gewährleistet, indem die virtuelle Repräsentation musealer Sammlungen verschiedenste Zusammenhänge und Bedeutungen von Objekten miteinander in Beziehung setzt und auf diese Weise Sammlungskomplexe abbildet und vermittelt.
Biografie Bernadette Biedermann:
Bernadette Biedermann studierte Kunstgeschichte und Kulturmanagement (Angewandte Kulturwissenschaften) an der Karl-Franzens-Universität Graz mit dem Schwerpunkt auf Allgemeiner Museologie und schloss das Doktoratsstudium der Philosophie mit einer Arbeit zur Geschichte der Kulturhistorischen und kunstgewerblichen Sammlung am ursprünglichen Landesmuseum Joanneum, heute Universalmuseum Joanneum, in Graz im Jahr 2007 ab. Im Anschluss war sie als Sammlungskuratorin an der Kulturhistorischen Sammlung am Universalmuseum Joanneum tätig.
Zeit 2010 ist sie Lehrbeauftragte an der Karl-Franzens-Universität Graz an den Instituten für Geschichte und für Kunstgeschichte sowie am Zentrum für Informationsmodellierung und Mitarbeiterin in unterschiedlichen Forschungsprojekten wie beispielsweise im Projekt „Repositorium steirisches Wissenschaftserbe“, in dessen Rahmen sie aus museologischer Perspektive die Digitalisierungs- und Inventarisierungsarbeiten am Hans-Gross-Kriminalmuseum betreut.