Termin
am 24.10.2017 um 12:30 Uhr im Seminarraum des Zentrums für Informationsmodellierung
Abstract
Methoden des Natural Language Processings arbeiten sich seit geraumer Zeit in den Korpus des historisch tradierten Wissens - und transformieren auch geschichtswissenschaftliche Bibliotheken in strukturierte Datensätze und semantische Netzwerke. Dies eröffnet neue Optionen für die Prozessierung und Modellierung von historiographischer Information, die auch auf der Makroebene der visuellen Wissensrepräsentation produktiv gemacht werden können. Der Vortrag diskutiert vor diesem Hintergrund neue Wege zur synoptischen Visualisierung von Biographiedaten.
Während die visuelle Analyse solcher Daten - z.B. via geographischer Karten, sozialer Netzwerke, Baumkarten oder Zeitstrahlen - bereits auf etablierte Methoden und gute Tool-Unterstützung bauen kann, bleibt die Zusammenführung der jeweiligen Einsichten in ein “big biographic picture” bislang ohne methodischen und instrumentellen Support. Eine Kollaboration des APIS-Projekts (https://apis.acdh.oeaw.ac.at) und des PolyCube-Projekts (https://www.donau-uni.ac.at/de/polycube) zeigt in diesem Kontext neue Möglichkeiten, die Wege historischer Individuen in Raum und Zeit für das close & distant reading von HistorikerInnen zu erschließen.
Biografie
Florian Windhager studierte Philosophie, Psychologie und Soziologie an der Universität Wien und ist Mitarbeiter am Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement der Donau-Universität Krems. Seine Forschungsinteressen liegen in Bereichen der Informationsvisualisierung, Digital Humanities, sowie der Entwicklung von Anwendungsfeldern für visuelles Denken und Problemlösen.