von Herrn Univ.-Prof. Dr. Georg Vogeler MA
am Donnerstag, 19. Jänner 2016, 17.00 Uhr.
im Sitzungszimmer der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Universitätsplatz 3, 8010 Graz
einladen.
Die Digitalen Geisteswissenschaften sind in ihrer beständigen Rekombination von Methoden und Erkenntnissen aus geisteswissenschaftlichen Disziplinen, Informationswissenschaften und Informatik von zwei Grundströmungen geprägt: 1. Der Erforschung der besten Wege zu und Formen der digitalen Repräsentation von Kulturprodukten („Digitalisierung“) und 2. den Auswertungsmöglichkeiten solcher digitaler Repräsentationen.
Der Vortrag widmet sich einer Technologiengruppe, die in diesem Kontext eine zentrale Rolle einnimmt, dem sogenannten „Semantic Web“: Literaturdatenbanken werden damit ebenso digital abgebildet wie digitale Editionen oder archäologische Funde.
2001 schlug Tim Berners Lee, der Begründer des WWW, vor, nicht nur Textfragmente im WWW zu einem globalen Hypertext zu verknüpfen, sondern auch im Semantic Web strukturierte Daten miteinander zu verbinden („Giant Global Graph“). Die Potentiale dieser Technologie werden meistens darin gesehen, dass sie zum einen effiziente Werkzeuge des Informationsaustausches bereitstellt und zum anderen komplexe Schlüsse zulässt und deshalb als Baustein künstlicher Intelligenz nutzbar ist. Der Vortrag möchte diesen Überlegungen eine kulturwissenschaftliche Reflexion gegenüberstellen. Anhand konkreter Beispiele widmet er sich der Frage, ob das Semantic Web nicht ebenso deshalb eine Kerntechnologie der Digitalen Geisteswissenschaften werden könnte, weil es imstande ist, elementare Eigenschaften von menschlicher Kultur abzubilden.
Bitte informieren Sie Herrn Scholger bis zum 13. Jänner 2016, ob die Teilnahme an der Veranstaltung für Sie möglich ist (zim(at)uni-graz.at).